Tradition trifft Innovation

Wie sich die Technische Bürsten GmbH und SWS unterstützen

Ein Gewinn für alle – so gestaltete sich die Kooperation zwischen der Technische Bürsten GmbH aus Spremberg und der SWS. Zum ersten Mal hat der kommunale Energieversorger eine duale Studentin und mit der 18-jährigen Jessica Rühle-Krause die perfekte Besetzung. Weil die SWS den Bereich „Fertigung“ nicht selbst abdecken können, suchten sie einen Praktikumsbetrieb. Und auch hier gelang ein Glückstreffer: die Technische Bürsten GmbH, das älteste Unternehmen der Region Spree-Neiße. „Jessica hat uns geholfen, Prozesse in der Auftragsplanung und -steuerung zu optimieren. Das ist elementar für die Wettbewerbsfähigkeit. Gerade durch den immer schneller steigenden Kostendruck für hier ansässige kleine und mittelständische Produktionsbetriebe gewinnt die Digitalisierung rasant an Bedeutung. Jessica hat für uns u. a. Abläufe beschrieben bzw. modelliert, sodass wir in kürzester Zeit die tägliche Auftragssteuerung digitalisieren und bereits in die Praxis übernehmen konnten. Sie war eine echte Bereicherung für unser Team“, sagt Mathias Bahl, Geschäftsführer der Technische Bürsten GmbH. 

Von Spremberg in die Welt

Gegründet 1833, produziert der Traditionsbetrieb seit 190 Jahren Industriebürsten „Made in Germany“. Die Reinigungsgeräte aus Spremberg kommen weltweit zum Einsatz. Mit 4.000 Produkten umfasst das Sortiment alles von der Parkett- über die Bohrmaschinen- bis hin zur Topfbürste. „Es kommen immer neue Artikel hinzu, je nachdem was der Kunde braucht.“ So begleitete Jessica die Entwicklung und Produktion des ersten Langstielhandfegers, der in Spremberg hergestellt wurde. Die Arbeit am Projekt hat ihr viel Spaß gemacht, „da man hier den Fertigungsprozess sehr detailliert sehen kann und die Möglichkeit hat, ,Stolpersteine’ zu erkennen und zu beheben“, begründet die junge Studentin, deren zweites Semester gerade begonnen hat. „Wir bleiben auf jeden Fall in Kontakt. Schließlich will ich wissen, ob die Umsetzung der Prozessmodellierung weitere Fortschritte macht.“ 

Netzwerk mit Leben gefüllt

Dass sie ihr duales Studium bei den SWS absolviert, ist kein Zufall. Bei einem Schulpraktikum sammelte sie hier erste Erfahrungen, half später in den Ferien aus und ist nun die erste duale Studentin. Nach drei Jahren kann diese Art der Ausbildung mit einem Bachelor in Betriebswirtschaftslehre/Industrie abgeschlossen werden. Im Wechsel ist Jessica jeweils drei Monate an der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin für den theoretischen Teil und drei Monate im Praxiseinsatz bei den SWS. Im ersten Semester lag der Schwerpunkt auf dem Thema Fertigung, weshalb nach einem Kooperationspartner gesucht wurde. „Die Zusammenarbeit mit den Technischen Bürsten hat sich als Glücksfall erwiesen“, resümiert Bianca Pehla vom SWS-Personalmanagement. „Es war schnell klar, dass wir daran anknüpfen wollen. Da bei den SWS nun ein duales Studium möglich ist, sind wir sehr froh, diesen interessanten und tollen Partner zu haben.“ 
So sieht es auch Mathias Bahl: „Es wird immer davon gesprochen, wie wichtig Netzwerke sind. Diesen Begriff mit Leben zu füllen und dann zu merken, wie erfolgreich das sein kann, ist eine wunderbare Erfahrung."