Konzept für klimaneutrale Wärmeversorgung

Lausitzer Trio lässt Konzept für klimaneutrale Wärmeversorgung erarbeiten

Die von der Bundesregierung gesetzten Klimaziele sind hoch. Deshalb will das Konsortium aus SWS, Versorgungsbetriebe Hoyerswerda (VBH) und Stadtwerke Weißwasser gemeinsam die Wärmeversorgung der etwa 85.000 Menschen in der Region bis 2045 auf klimaneutrale Energieerzeugungsanlagen und Speichermöglichkeiten umstellen. Damit soll die vom Strukturwandel geprägte Lausitz zukunftsfähig und attraktiv für die folgenden Generationen bleiben. 

Ergebnisse werden im Sommer präsentiert

Den damit verbundenen Prozess sozialverträglich und effizient zu gestalten ist eine besondere Herausforderung. Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit, Nachhaltigkeit und Wertschöpfung haben oberste Priorität. Im Hinblick auf die regionalen Rahmenbedingungen und Bedürfnisse haben die Versorgungsunternehmen die in Cottbus ansässige Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie, das Ingenieurbüro Thilia GmbH aus Leipzig sowie das Institut für Ressourceneffizienz und Energiestrategien aus Karlsruhe mit einer Studie beauftragt, die robuste Lösungen und nachhaltige Pfade zur Erreichung der gesetzten Ziele erarbeiten soll. Hierbei werden die drei Energieversorger sowie das Projektteam durch einen Beirat unterstützt, der sich aus gut 20 Mitgliedern aus Politik, Gesellschaft und Unternehmen der drei beteiligten Kommunen Weißwasser, Spremberg und Hoyerswerda zusammensetzt. 

Einfluss auf zukünftige Entscheidungen

Nachdem im Mai 2022 ein Workshop stattfand, wurden im Januar 2023 die jüngsten Zwischenergebnisse diskutiert. Berücksichtigung fanden unter anderem politische und ökonomische Faktoren wie gesetzliche Vorgaben der Klimaschutzpolitik und die Entwicklung der Energiepreise, soziale Einflussfaktoren wie die Entwicklung der Bevölkerungsstruktur in der Lausitz, Sanierungs- und Modernisierungsvorhaben der Wohnungsgesellschaften und Ansiedlungs- oder Expansionspläne von Unternehmen. Bei einer detaillierten Analyse des Ist-Zustands der drei Fernwärmenetze und der darüber versorgten Gebiete wurde der Endenergiebedarf für die vorhandene Gebäudestruktur nach Baualtersklassen in verschiedenen Entwicklungsszenarien errechnet und Prognosen für die kommenden Jahre entworfen. Sie bilden die Grundlage für Entscheidungen, vor denen die Versorgungsunternehmen derzeitig stehen. Diese betreffen den Umfang der zukünftigen Wärmebereitstellung und den möglichen Ausbau der Fernwärmenetze. Außerdem hat das Projektteam erneuerbare Wärmequellen im regionalen Umfeld wie Biomasse, Solarthermie, Erdwärme, Gewässerthermie sowie Abwärmepotenziale aus Industrie- und Gewerbeprozessen identifiziert und deren möglichen Beitrag für die Wärmeversorgung ermittelt. Im Mai findet das finale Beiratstreffen statt. Im Sommer sollen die Endergebnisse samt Lösungswege zur Erreichung der Klimaneutralität im Jahr 2045 präsentiert werden. Diese berücksichtigen die Erschließung und Einbindung erneuerbarer Quellen, den Einsatz geeigneter Technologien zur Wärmeerzeugung und -speicherung sowie die Anpassung der Wärmenetze an die zukünftigen Bedarfe. Abschließend entwickelt das Konsortium ein Umsetzungsprogramm, damit die Ideen realisiert werden können.