So funktioniert der Energiemarkt

Selbst große Versorger haben Verträge mit ihren Kunden gekündigt, weil sie die Beschaffung und Bereitstellung der Energie zu den verabredeten Konditionen nicht mehr einhalten können. Welche Gründe das hat und warum die SWS auch in turbulenten Zeiten ein verlässlicher Partner sind, erläutern wir hier.

Spot- und Terminmarkt

Auf dem Spotmarkt wird kurzfristig innerhalb von 1 – 2 Tagen lieferbarer Strom gehandelt. Auf dem Terminmarkt werden Lieferverträge mit einer Vorlaufzeit von bis zu sechs Jahren geschlossen. Dort sind die Strombörsenpreise seit Ende August 2021 sprunghaft angestiegen. Selbst Energiemarkt-Experten hatten das nicht vorhergesehen. ImJanuar 2019 betrugen die Terminmarktpreise für das Jahr 2022 ca. 48 Euro/MWh. Bis Dezember 2021 sind sie fast um das 6,5-fache gestiegen auf mittlerweile 325 Euro/MWh (10 Euro/MWh entsprechen 1 ct/kWh). Die für 2023 vorgesehene Abschaffung der EEG-Umlage kann diese Entwicklung nicht annähernd kompensieren.

Strom und Gas teuer wie nie

Die Preise für Energie stiegen im Jahresverlauf 2021 so stark wie nie zuvor (laut Vergleichsportal Verivox). Beim Gas gab es eine Preissteigerung von fast 47 Prozent. Verivox zufolge haben 2021 rund 700 Gasversorger ihre Preise erhöht. 
Ab 2022 werden weitere preistreibende Effekte wirksam: höhere Großhandelspreise, Anstieg des CO2-Preises für fossile Brennstoffe auf 30 Euro pro Tonne, höhere Netzgebühren. Durch den Ersatz von Atomkraftwerken durch Gaskraftwerke, den CO2-Zertifikate-Handel und den noch nicht ausreichenden Ausbau erneuerbarer Energien sind Angebot und Nachfrage beim Erdgas völlig aus dem Gleichgewicht geraten, was ein Hauptgrund für den enormen Preisanstieg ist. Auch der durchschnittliche Verbraucherpreis für Strom stieg Verivox zufolge um 18,4 Prozent im Jahr 2021. 2022 kommen nochmal gut 100 Euro jährlich dazu – trotz der Senkung der EEG-Umlage von 6,5 Cent auf 3,7 Cent je Kilowattstunde. Die Strompreisentwicklung auf dem Spotmarkt hat folgende Gründe: Beim Emissionshandel erwerben Betreiber konventioneller Kraftwerke CO2-Zertifikate, die ihnen bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe erlauben, CO2-Emissionen in die Atmosphäre abzugeben. Die Preise betrugen 2019 noch bis 30 Euro/t CO2, seit Dezember 2021 bis 90 Euro/t. 


Das tun die SWS für Ihre Kunden

Mithilfe langfristiger Beschaffungsstrategien versuchen die SWS die Risiken steigender Preise zu minimieren. Doch durch die Post in Ihrem Briefkasten haben Sie es längst vernommen, dass auch die SWS zum 1. April 2022 die Gas-Arbeitspreise erhöhen müssen. Dabei orientiert sich das kommunale Unternehmen immer an den unteren Grenzbereichen, um den Preisanstieg so gering wie möglich zu halten.
Leider gelingt das aufgrund der aktuellen Situation nicht in dem erhofften Maße. „Wir können aber versichern, dass wir in enger vertrauensvoller Zusammenarbeit mit unserem Aufsichtsrat das Wohl unserer Kunden im Blick haben. Als Tochter der Stadt sind wir Spremberg und den Bewohnern verpflichtet“, betont SWS-Geschäftsführer Michael Schiemenz. „Wir bitten unsere Kunden, die durch die Preisexplosionen extrem getroffen werden, das Gespräch zu uns zu suchen. Wir werden gemeinsam nach Möglichkeiten suchen und Lösungen finden.“
Zum SWS-Aufsichtsrat gehören die Spremberger Bürgermeisterin Christine Herntier (parteilos), Andreas Bränzel (CDU) und Elke Franke (Die Linke).